nach fast durchwachter nacht. das geräusch langsam rollender autos auf pflastersteinen, straßenbahnen und schreiender krähen. dunst. kalte luft, zum fenster hereinwehend.
eine tickende uhr, die zeit vergeht langsam, zu langsam. es ticken schuldgefühle, die wachsen und wachsen: in der nacht erscheint immer alles schlimmer, größer, grausamer. in der nacht gibt es nichts zu tun außer schlafen, nur was wenn der schlaf nicht kommt. keine fluchtmöglichkeit vor dem haß, der mir durchs offene fenster hineinweht. der kontinente überspringt nur um mich nicht schlafen zu lassen.
erst das anbrechende licht des neuen tages lockt ihn fort, den haß, bringt ihn wieder weit, weit dahin zurück, wo er hergekommen ist. in die seele eines menschen, der mir einst sehr teuer war.
Graukalte Herbstluft mit den beschriebenen Geräuschzutaten ist sicher gut geeignet, schlechte Gefühle zu verstärken. Schuldgefühle neigen zu besonderer Klebrigkeit und sind sehr nachtaktiv. Meiner Erfahrung nach hilft da nur fleißig gegen an schreiben. Oder malen in Ihrem Fall?
Ihre stark expressionistischen Werke zeugen von großer kreativer Kraft, die Sie nutzen können. Dieses Glück hat wirklich nicht jedeR.
die praxis wird die zeit zeigen..
ich staune immer wieder über die komplimente zu meinen bildchen - so lange war das für mich nur spielerei.. danke! - denn sie geben kraft. mal schauen, was sich damit anfangen läßt.
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